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Zum Stück

Übersetzung: Rainer Iwersen Spielfassung und Regie: Christian Fries Ausstattung: Heike Neugebauer

Mit: Christian Bergmann, Christoph Jacobi, Peter Lüchinger, Susanne Plassmann, Erich Radke, Erik Roßbander, Petra-Janina Schultz

Die Mutter tot, der Vater alleinerziehend; eine Tochter (Bianca), die sich den gesellschaftlichen Verhältnissen anzupassen scheint, eine weitere (Katharina), die sich „widerspenstig” zeigt. Heute wäre ungewöhnlich, was zu Shakespeares Zeiten normal war: der Vater beschließt, einer Verheiratung der jüngeren Tochter erst zuzustimmen, wenn die ältere, Katharina, die „Widerspenstige”, die „schwer zu Vermittelnde”, ebenfalls an den Mann gebracht ist. Biancas Freier suchen nach einem Verrückten, der sich für dieses (schwere) Amt hergibt. Und finden ihn in dem lonesome rider Petruchio, einem Mann aus der nächsten Großstadt, dem es, so scheint es, vornehmlich um eine lukrative Hochzeit zu tun ist. Die Strategien, mit deren Hilfe er die „Widerspenstige” zu einer „pflegeleichten Partnerin” zu machen gedenkt, entsprechen nicht ganz dem, was sich unsere Zeit als „politisch korrekt” vorstellt … Ein Stück über den Machtkampf der Geschlechter.


„Wer’s besser weiß, ne Widerspenstige zu zähmen, der soll’s jetzt sagen – oder sich was schämen.“ Als Erik Roßbander alias Petruchio in absoluter Erschöpfung diese Sätze spricht, hat das Publikum bereits zwei Stunden Geschlechterkampf pur auf der Bühne erlebt – und einen geballten Angriff auf die Lachmuskeln obendrein.
Auf den Punkt gebracht: Die aktuelle Produktion der bremer shakespeare company „Die Zähmung der Widerspenstigen“, hat alles, was es braucht um zu einem echten Renner zu werden.
Bremer Anzeiger

Die vier Schauspieler und zwei Schauspielerinnen zeigen in 22 Rollen und in bester Form einen nicht enden wollenden Griff in die Zauberkiste des Theaters, seien es Mittel der Pantomime, Zeitlupe, Zeitraffer, wie in Stummfilmen oder Comicblasen eingesprochene Texte und eine Vielzahl von Anspielungen auf Werbung in der Film- und Fernsehwelt.
Diabolo

Unter seiner (Christian Fries) Regie entdeckt die bremer shakespeare company die Komödie als Lehrstück von der Sprachgewalt, ihrem Scheitern und Gelingen: Die Begegnung, das Verbalduell von Katharina und Petruchio übersetzen die Akteure in einen elegant choreographierten, brutalen Kampf auf grünem Kunstrasen.
taz