Zum Stück
Im Juni 2012 wurde die bremer shakespeare company bei den 1. Privattheatertagen für ihre Inszenierung “Ein Sommernachtstraum” mit dem Monica Bleibtreu Preis ausgezeichnet. In der Begründung der Jury wurden die “überwältigende Spielfreude”, die “mitreißende und liebevolle Inszenierung”, sowie “das Bühnenbild, das Licht, die Kostüme und die Choreografie” und die “Leidenschaft eines erstklassigen Kreativteams” hervorgehoben.
Kurz vor seiner Hochzeit mit der Amazonenkönigin Hippolyta, soll des Athener Herrscher Theseus einen Streit entscheiden: Hermia soll auf Geheiß ihres Vaters Demetrius heiraten, doch Hermia liebt Lysander. Die beiden fliehen in den Wald, nicht ahnend, dass sie verfolgt werden von Demetrius, der seinen Anspruch auf Hermia nicht aufgeben will und Helena, die vergeblich in Demetrius verliebt ist. Im Wald geraten sie in das Reich der Elfenherrscher Oberon und Titania, die gerade ihren eigenen Ehestreit auszufechten haben. Doch Oberon will Ordnung in das Liebesleben der Athener Flüchtlinge bringen und beauftragt seinen Dienerkobold Puck, die erschöpft schlafenden Ausreißer mit einem Zaubersaft zu beträufeln, damit sich die richtigen Paare finden. Doch das geht gehörig schief, denn nach Verabreichung dieser Zauberdroge, verstoßen nun beide Männer die völlig verstörte Hermia und stellen dafür Helena nach, die sich daraufhin als Opfer einer gemeinschaftlichen Intrige der Männer wähnt. Und es gibt noch weitere Opfer für die Streiche und den Schabernack der Elfen und Geister: eine Truppe Handwerker probt im Wald ein Theaterstück ein, das sie an den Hochzeitsfeierlichkeiten in Athen aufführen wollen. Den ehrgeizigen und großsprecherischen Zettel verwandelt Puck in einen Esel, dem sich Titania im Liebesdrogenrausch hingibt. Erst als Oberon durch diesen gemeinen Trick seinen Streit mit Titania beigelegt hat, schafft er durch eine neuerliche Traumzauberei auch Ordnung bei den Liebenden. Hermia findet sich wieder mit Lysander und Demetrius endlich mit der vorher verhassten Helena zusammen. Auch die Bemühungen der kunstsinnigen Handwerker sind von Erfolg gekrönt: Die melodramatische Aufführung der Handwerker rührt Hippolyta zu Tränen.
„Ein Sommernachtstraum“ ist eine Komödie, in der Alptraum und Traumseligkeit nah beieinander liegen: ein Spiel über das Ausgeliefertsein des Menschen an seine Liebessehnsucht, aber auch um das Theater und seine illusionäre Kraft.
Trailer
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Pressestimmen
Verträumt, verspielt, temporeich und unheimlich komisch kam der absurde Reigen um Liebe, Hass, Boshaftigkeit und Zauberei daher. Oberon als Rocker mit Sonnenbrille und Staubmantel (polternd, tobend: Erik Roßbander), Peter Lüchinger als herrlich verschrobener Zettel, der sogar in Eselsgestalt ausgeprägtes Schwyzerdütsch spricht. Dazu zwei unglaublich starke Frauen, Petra-Janina Schultz und Erika Spalke, sowie Michael Meyer als verstohlenes, tänzelndes Teufelchen Puck, von dem es gerne etwas mehr hätte geben dürfen. Insgesamt eine kurzweilige Inszenierung, charmant umgesetzt und mit viel Esprit und Freude am Spiel dargeboten.
Weser-Report
Benno Iflands unprätentiöse Inszenierung setzt auf Schauspielerei. Was schön ist, wenn Ulrike Knospe die ergraute Fürsten-Verlobte Hippolyta mit der wissenden Mimik einer lebenserfahrene Matrone gibt. Und was auch Petra-Janina Schultz als temperamentvoll um ihre Liebe kämpfende Hermia entgegenkommt, oder erst recht als höchst patenter Handwerker-Regisseur Squenz, superlocker und saukomisch.
taz
Kann man einer der meist gespielten Komödien noch etwas Neues, Frisches abgewinnen? Um es vorweg zu nehmen, man kann. Den Beweis tritt die Bremer Shakespeare Company mit ihrer Neuinszenierung des Klassikers „Ein Sommernachtstraum“ an. Die Company vermag mit Ideen und vor allem großer Unterhaltungskunst zu überzeugen. Latente Staubschichten und langatmige Szenen, wie weggefegt. Dafür neue Mitspieler und frischer Wind. Knapp zweieinhalb Stunden konzentriert sich das Ensemble auf das Wesentliche: Mehr als solide Komödienunterhaltung gepaart mit einnehmendem Spiel – und kleinen Selbstverliebtheiten wie Berliner Schnauze und Schweizer Dialekt, was aber in diesem Fall charmant und authentisch wirkt. Benno Ifland wartet in der schwungvollen Neuinszenierung vor allem mit einer kompakten Erzähldichte und hohem Tempo auf. Das Ensemble, leichtfüßig wie lange nicht mehr zu erleben, schlüpft in unzählige überzeugend besetzte Rollen und macht selbst als dummer Esel noch eine gute Figur. „Der größte Spaß entsteht, wenn sich etwas falsch herumdreht“, frohlockt Puck. Nein. Der größte Spaß entsteht im Theater, wenn alles richtig ineinander geht.
Kreiszeitung
Benno Ifland hat mit dem Ensemble nun eine weitere Inszenierung vom „Sommernachtstraum“ erarbeitet. Diese ging zur Premiere rustikal komödiantisch über die Bühne im Concordia. Doch was vermittelt uns die erzählte Geschichte heute? Atmosphäre und Musikalität sind gefragt, eine zart romantische Grundierung lechzt nach inszenatorischer Umsetzung. Benno Ifland, der Ende der 80-er Jahre als Schauspieler in so vielen Inszenierungen des Bremer Theaters brillierte, verlässt sich hier, als Gast-Regisseur bei der Company, auf die Spielfreude des Ensembles. Viele der anfangs hübschen Einfälle zerbröseln. Etwas zu wenig zauberhaften Sommernachtsgeist bringt dieser Abend.
Weserkurier
Was für ein Lustspiel. Benno Ifland wartet in der schwungvollen Neuinszenierung der bremer shakespeare company mit kleinen Überraschungen, aber vor allem einer kompakten Erzähldichte auf. Am Ende siegt natürlich die Liebe. Tosender Applaus!
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