Zum Stück
Regie: Rudolf Höhn.
Mit: Dieter Bohn, Ria Burghardt, Volker Heemsath, Rudolf Höhn, Manni Laudenbach, Martina Reicksmann, Klaus Schmöker, Nadine Urbons, Wiebke Willer.
Um was geht es?? Kurz gesagt geht es um Folgendes: …also…es geht um… ja… worum, geht es eigentlich…?!? Also im Haus „Heimatruh“ hängt die Leiterin der Abteilung „Pflege“ mit einer Praktikantin die Faschingsdekoration für den Ball am folgenden Abend auf… und am Schluss hängt sie dann… die Dekoration …
Bis es soweit ist, treten die verschiedensten Heimbewohner auf, und man erfährt eine Menge über sie, oder besser, was sie übereinander sagen.
Aber auch über die Gefahr des Lauchcremesuppengenusses oder über die Gemeinsamkeiten von Mönchskutten und Penicillinspritzen wird dem Zuschauer einiges klar.
Die meisten Personen sind unfreiwillig in „Heimatruh“. Es bleibt ein Geheimnis, warum sie sich freiwilig gemeinsam im selben Raum aufhalten… Heimatruh‘.
Als „Theater mit Menschen mit Behinderungen“ bezeichnet sich das Theater Pschyrembel selbst. „Heimatruh“ ist ein außergewöhnliches Theaterereignis.
Mit unglaublichem Engagement, mit bewundernswerter Kraft, haben hier Menschen mit Handykaps einen ebenso bewegenden wie unterhaltsamen Theaterabend geschaffen, der auch an Komik nicht spart. Neben schauspielerischem Können überzeugt dieses inszenatorisch woe dramaturgisch runde Stück vor allem durch seine auffallend guten Theatertext.
Pointiert, mit Sinn für Sprachwitz, erleben wir tragische wie komische Momente in meist perfektem Timing.
Diabolo
Rudolph Höhn hat den Text geschrieben und führt Regie. Als Multitalent spielt er auch als Hausmeister und als Heimleiter mit… Die Rollen sind selbstironisch und reflexiv gestaltet. Manche Protagonisten sind etwas schwer zu verstehen, etwas genauer hinzuhören, lohnt sich. Das Publikum reagiert erst zögerlich auf dieses Stück, das langsam anläuft. Doch dann
tauen die Protagonisten und das Publikum auf, Begeisterung macht sich breit und es gibt öfter Szenenapplaus und die Lacher schallen durch den Raum.
Sonntagsjournal, Zevener Zeitung
Höhn hat als Autor sehr viel Wert darauf gelegt, alle neun Figuren gleichwertig zu bedenken. Und für jeden Schauspieler wollte er eine Rolle formen, die die Akteure fordert… Als Gratwanderung bezeichnet er seine Arbeit. Zum einen reizt es ihn, skurrile Typen in Szene zu setzen, zum anderen will er vermeiden, Behinderte auf der Bühne einfach zur Schau zu stellen. Mitleid erregen wollen sie auf gar keinen Fall. Für die Pschyrembel-Gruppe bedeutet das Theater vielmehr „die Herausforderung des eigenen Könnens.“
Weser-Kurier, Stadtteilkurier
Liebe, Lust, Träume, Sehnsüchte – das ist es, worum sich alles dreht.
Auch im Haus „Heimatruh“ ist das nicht anders. Aber auch von geplatzten Lebensträumen wird erzählt, von tragischen Schicksalen oder menschlichen Abgründen. Am Ende nimmt der Zuschauer auf der Bühne nicht mehr die Menschen mit Behinderungen wahr, sondern nur noch die Typen,
die sie spielen. Mehr können Schauspieler nicht erreichen.
Mindener Tageblatt