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In seinen 7 Historiendramen - Richard II, Heinrich IV (Teil 1 und 2), Heinrich V und Heinrich VI (Teil 1, 2 und 3) - blättert William Shakespeare die wechselvolle Geschichte der beiden Zweige des Hauses Plantagenet und den oft grausamen und kriegerischen Mechanismus von Machtgewinn und Machtverlust in der englischen Königsherrschaft auf.
Von König Edward III. angefangen entwickelt der Abend die Geschichte bis zum hundertjährigen Krieges mit Frankreich. König Eduard III. von England hat sieben Söhne. Sein Erstgeborener, auch ein Eduard, fällt in der Schlacht und so wird dessen Sohn, Richard, sein Nachfolger auf dem Thron. Dieser Richard Nº II. will Irland unterwerfen. Dafür braucht er dringend Geld, also enteignet er kurzerhand seinen Cousin, mit Namen Heinrich, der daraufhin den König verhaften, absetzen und sich selber zum König krönen lässt und den nun ehemaligen König umbringen lässt. Nunmehr ist er, als Heinrich IV. König von England. Sein Plan eines Kreuzzug nach Jerusalem scheitert, und als er eines nicht glücklichen, aber immerhin natürlichen Todes stirbt, übernimmt sein Sohn ‚probehalber’ die Krone. Heinrich V. führt erfolgreich Krieg mit Frankreich und endlich scheinen sich die Machtverhältnisse am Königshof zu stabilisieren. Doch viel zu früh verstirbt Heinrich V., und sein Sohn und Nachfolger ist nicht für den Thron geschaffen: dem Glücksspiel und religiösen Ritualen ergeben, überlässt er das Regieren anderen. Der Krieg mit Frankreich dauert einhundert Jahre. In England bekriegen und töten sich gegenseitig ganze Familien um die Farbe einer Rose. Eduard IV. erobert den Thron für die weiße Rose, doch er wird von seinem Bruder Richard, der einen Buckel und ein lahmes Bein hat, ermordet. Der Abend endet mit dem Aufstieg von Richard Gloucester auf den Königsthron. Als Richard III wird er in die Geschichte als Schlächter eingehen.

Der Abend verdichtet die 7 Dramen zu einem erzählerisch stringenten, temporeichen Abend, der die wechselseitige Abhängigkeit zwischen der Persönlichkeit des jeweiligen Königs und den politischen Herausforderungen und Erfolgen, bzw. Misserfolgen verdeutlicht. Ungeachtet der historischen Ungenauigkeiten offenbaren Shakespeares Königsdramen die Mechanismen „großer“ Politik – eine faszinierende, furchteinflößende und poetische Landschaft von Machtkampf, Machtmissbrauch und der geradezu erotischen Verführung, die von Macht ausgeht.