Zum Stück
Regie/Dramaturgie: Katrin Bretschneider, Noah Holtwiesche.
Text, Musik und Spiel: Christian Bergmann, Thorsten zum Felde.
Ein Abend über einen Song, über die Spuren, die die Musik von Nirvana
in unseren Leben hinterlassen hat.
Mit dem Song »Smells Like Teen Spirit«
wurde Nirvana Anfang der 1990er Jahre schlagartig berühmt. Als Speerspitze
des Grunge verkündete dieser Song Aufruhr und Widerstand, ohne
dass jemals klar geworden wäre, wogegen sich dieser Widerstand eigentlich
richtet. Der Song traf den Nerv der Zeit.
»Smells like Teen Spirit« ist ein Abend über die Menschen, deren Lebensgefühl
dieser Song zum Ausdruck bringt.
Jenseits einer linearen Erzählung
oder der Biographie von Kurt Cobain setzt der Abend auf einer subjektiv
assoziativen Ebene an, ähnlich dem Hören einer Platte. Deshalb
auch nicht im Theater sondern im traditionsreichen Bremer Club Römer,
einem Ort, der nach Rock´n Roll, durchwachten Nächten – nach »Teen
Spirit« riecht.
Pressestimmen
Die eine Hälfte des Abends besteht aus perfekt interpretierten Nirvana
Songs, leidenschaftlich und sehr gekonnt von beiden gesungen. Die andere
Hälfte bietet einen kontemplativen Freiraum an, in dem dem Zuschauer die
Möglichkeit zur eigenen Reflexion gegeben wird. War da was mit Generation X
…?
Die Zuschauer, die auf Pappkisten oder Barhockern sitzen, genießen
den trockenen Humor, mit dem sicherlich auch der 1994 verstorbene Cobain
einverstanden gewesen wäre.
Thorsten zum Felde singt dazu mit jenem stimmlichen Kick, der die
angeknackste Persönlichkeit des Nirvana Sängers zitiert. Und Christian
Bergmann entfesselt die uferlose Aggression des drogenkranken Cobains, wenn
er zwischen Toilettenraum und Bar jagt und per Megaphon wütet, weint und
wummert und dem Vorbild dabei beängstigend nahe kommt.
Weserkurier
Es ist gelungen, mit wenigen Mitteln, auch Dank der schön harmonierenden
Stimmen von Christian Bergmann und Thorsten zum Felde, ein Gefühl wieder zu
beleben, das Nirvana in den 90er Jahren einer ganzen Generation vermittelte.
Gleichzeitig wurde aber auch die Schizophrenie des Starseins spürbar – der
Wunsch unsichtbar zu sein und gleichzeitig nach Ruhm und Aufmerksamkeit zu
gieren.
Der RÖMER entpuppte sich dabei als ideale Bühne für den kurzweiligen
Abend.
Bremer Anzeiger
Mal machen sie Musik, Klassiker wie „Something in the way“, „Polly“ und
„Dumb“, stehen auf der Bühne, mal verschwinden sie in den Waschräumen des
RÖMER, sie machen Lust, wieder die alten Nirvana-Platten rauszuholen. Die
Szenenwechsel sind sprunghaft, das Stück verwirrend und irritierend – eben
genauso wie die Zeit Anfang der Neunziger Jahre.
Weser-Report
