Zum Stück
“Was ihr wollt” ist William Shakespeares berühmteste Verkleidungskomödien. Zu Shakespeares Zeit wurde das reizvolle Rollenspiel noch dadurch gesteigert, dass junge, feminin wirkende Männer, “boy actors”, die Frauenrollen auf der Bühne spielten. Regisseur Ulrich Greb dreht die konventionelle Besetzung konsequent um: Frauen spielen Männerrollen und Männer die Frauenrollen - in Zeiten zunehmender Verunsicherung der Geschlechteridentitäten eine radikale Umsetzung der aktuellen Genderdiskussion. Die normative Kraft von Rollenzuschreibungen wird so überdeutlich: das turbulente Spiel von Erwartungen und Projektionen führt jede geschlechtsspezifische Kategorie ad absurdum.
Das Land Illyrien, an dessen Gestade die Viola nach einem Schiffunglück strandet, ist ein Land, in dem jeder narzisstisch auf seine Selbstbestimmung und sein Selbstdesign fokussiert ist. Viola hat bei dem Unglück ihren Zwillingsbruder Sebastian verloren und verkleidet sich als junger Mann, um sich beim regierenden Fürsten Orsino als Page zu verdingen. Orsino ist in Olivia verliebt, die wiederum den Tod ihre Bruders nicht verwinden kann und will. Als jedoch der hübsche Page, der sich Cesario nennt, bei ihr auftaucht, um ihr Nachrichten der Liebe von Orsino zu überbringen, sprechen auch ihre Gefühle - allerdings für Cesario, nicht für Orsino. Für komische Momente lungert an Olivias Hof auch noch eine Truppe höchst frecher und parasitärer Verwandte herum und ihr puritanisch-steifer Haushofmeister macht sich auch Hoffnungen auf gesellschaftlichen Aufstieg - über eine Heirat mit ihr!
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