Zum Stück
Am 11. September 1973 wurde die demokratisch gewählte Regierung der Unidad Popular und ihr sozialistischer Präsident Salvador Allende durch einen brutalen Angriff des Militärs gestürzt. Tausende Menschen verschleppt, gefoltert und ermordet. Die Junta unter General Augusto Pinochet konnte sich 18 Jahre an der Macht halten: Nicht zuletzt dank der Unterstützung der US-Regierungen (v.a. Nixon, Kissinger) und des CIA. Für viele Chileninnen und Chilenen blieb nur der Weg ins Exil.
Auf den Putsch in Chile wurde in Europa mit Protesten, Demonstrationen und Solidaritätsveranstaltungen reagiert. In Bremen unterstützten viele Menschen die Verfolgten der Militärjunta. Dank Hans Koschnick, Präsident des Bremer Senats, öffnete sich Bremen schnell für Geflüchtete aus Chile und vermittelte ihnen Wohnungen und Arbeitsplätze. Die Universität Bremen stellte 15 von ihnen ein. Gewerkschaften und Kirchengemeinden engagierten sich mit großem Einsatz für die Exilchilenen und Exilchileninnen.
Die Lesung bringt Dokumente der Unidad Popular (Sept.1970-Sept.1973), z.B. Reden von Salvador Allende, Dokumente des CIA, Korrespondenz zwischen westdeutscher Botschaft und Auswärtigem Amt, Aussagen von Zeitzeugen, Interviews mit Aktivist:innen und Journalist:innen, Auszüge aus Biographien von Opfern der Diktatur auf der Bühne zum Sprechen. Der Titel der szenischen Lesung ist ein Ausschnitt aus der Rede Salvador Allendes zum 1. Mai 1973.
Die Reihe Aus den Akten auf die Bühne wurde 2007 von Dr. Eva Schöck-Quinteros (Historikerin) und Peter Lüchinger (bsc) ins Leben gerufen. Die aktuelle Lesung ist das 20. Projekt dieser Reihe. Infos auch hier.